Nicht nur das E-Mailen will gekonnt sein. Wer in unserer heutigen (WW)Welt noch mitbekommen will, wo etwas Interessantes passiert, muss sich überlegen, wie die Informationen am besten zusammengesucht und geordnet werden können. Und dies gilt nicht nur für Onlinejunkies, IT-Spezialisten und Journalisten, sondern eigentlich für jeden, der sich immer wieder ärgert, diese oder jene Nachricht schon wieder nicht mitbekommen zu haben, dieses oder jenes Blog schon wieder vernachlässigt zu haben und diesen oder jenen coolen Link schon wieder als einziges nicht mitbekommen zu haben.
RSS-Feeds und effektives Syndicaten sind die Stichworte.
Den meisten Freunden und Bekannten, denen ich privat meine Blogadresse mitteile, empfehle ich ja, einfach den Newsletter zu bestellen, um über neue Beiträge informiert zu werden; denn viele haben von RSS-Feeds noch gar nichts gehört.
Doch RSS ist inzwischen die Lösung fast aller Übersichtlichkeits- und Vergesslichkeitsprobleme. Daher wird es eigentlich höchste Zeit, sofern man es noch nicht getan haben sollte, sich mit dieser Technik zu befassen.
Blogs sind sowieso mit dieser Möglichkeit ausgestattet. Und auch die meisten Newsseiten (welcher Art auch immer) bieten diese Möglichkeit. Aber nur wenige Leute, die ich kenne, scheinen von diesem Feature Gebrauch zu machen. Vielleicht ist dies sogar verständlich, denn viele wissen anscheinend nicht, womit sie am besten „syndicaten“ sollen. Bestellt man einen Feed über Firefox, wird dieser zwar schön übersichtlich in die Leiste integriert, doch welche Nachricht neu ist und welche man noch nicht gelesen hat, wird nicht angezeigt. Hat man sich dann erst einmal daran gewöhnt, hat man schnell 20–30 Feeds abonniert, die man fortan manuell durchschauen muss. Die interessanten Seiten geraten so zwar nicht mehr so schnell in Vergessenheit, aber die Übersichtlichkeit bleibt trotzdem auf der Strecke.
Gewusst wie: Ich handhabe es so, dass ich alle Feeds mit Thunderbird verwalte. In diesem habe ich mir einfach ein RSS-Konto angelegt (zum Mailen benutze ich ja Claws-Mail). Ich kann also – je nach Zeit und Bedarf – alle paar Stunden bis Tage mal in mein RSS-Konto schauen und verpasse nichts mehr. Neue und ungelesene Beiträge werden mir schön übersichtlich aufgelistet.
Für die aktiven Stunden am Rechner und vor dem Browser habe ich nun auch endlich einen zufriedenstellenden RSS-Ticker gefunden, den ich – unabhängig von den anderen Feeds – nutze, um die recht schnell nachkommenden News zeitnah mitzubekommen. Gibt es etwas Neues, poppt eine neue Tickernachricht auf, die sich nach einem Klick sofort in einem neuen Tab öffnet. Das Firefox-Plugin ist umfangreich konfigurierbar und heißt inforss.
Und wenn der Kai mal wieder irgend welche verrückten Links findet, bekomme ich es sofort mit, da ich den RSS-Feed meines Bookmark-Netzwerkes bei del.icio.us abonniert habe. Neue Links von Freunden trudeln nun ebenfalls automatisch in meiner inforss-Leiste ein. 😀
Auch Bookmarks müssen also gut organisiert sein. Wie das geht, zeigen Social Bookmark-Systeme wie del.icio.us, Mister Wong und andere ja deutlich. Und man erreicht seine Bookmarks künftig von überall aus – egal von welchem Rechner.
Also, Leute. Tut Euch den Gefallen und organisiert Euer Onlineleben effizient. Sonst werdet Ihr irgendwann von der Informationsflut begraben, und dann müsst Ihr nach Eurem E-Mail-Bankrott direkt den Online-Bankrott anmelden.
Da der Thunderbird (politisch korrekt ja jetzt Icedove) irgendwie doch immer wieder mal muckt, habe ich mich mal nach Alternativen umgesehen.
Wenn noch jemand tolle RSS-Aggregatoren sucht, gibts hier eine Übersicht: http://www.rss-verzeichnis.de/rss-reader.php
Und wer nicht lange lesen und testgen will, nimmt einfach „apt-get install liferea“.