Im Folgenden möchte ich nun doch noch meine vor einigen Jahren verfasste Seminararbeit zum o.a. Thema veröffentlichen. Ich habe mich lange davor gescheut, denn sie weist einen Mangel auf, den ich eigentlich immer beheben wollte – wo ich, wenn wir ehrlich sind, aber eh nicht zu kommen werde. Daher folgende Anmerkung:
Diese Arbeit ignoriert im sprachgeschichtlichen Teil leider die Tatsache, dass das <ß> auch das Produkt von langem s <ſ> und dem verschobenen z als Produkt der zweiten Lautverschiebung ist.
Darüber hinaus ist der wissenschaftliche Gehalt der Arbeit nicht wirklich vorhanden, da ich ja nur darstelle und nicht Neues produziert wird. Da sie jedoch einen ziemlich vollständigen Überblick über die Geschichte, die Bedeutung und Wirkung dieses Graphems bietet, möchte ich sie hiermit dennoch zur Verfügung stellen. Die Arbeit zeigt, dass das bisherige Fehlen des versalen Eszetts Auswirkungen auf die Rechtschreibung und auf das Bewusstsein der korrekten Regeln hat(te) und dass die Schaffung einer Eszett-Versalie auf digitaler Ebene absolut notwendig war, um künftig Ungenauigkeiten, insbesondere bei Eigennamen, zu verhindern und das Bewusstsein der korrekten S-Schreibung zu stärken.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle noch bei Andreas Stötzner für seine Meinung sowie für wichtige Hinweise, die in diese immerhin leicht korrigierte Fassung eingeflossen sind.
Hier das PDF: Der Einfluss des versalen Eszetts auf die S-Schreibung
Der Einfluss des versalen Eszetts auf die S-Schreibung
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Edit (29.07.2017): Seit heute ist das versale Eszett schließlich Teil der überarbeiteten amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung. Entsprechende Meldungen dazu sind u.a. beispielweise hier oder hier zu finden. In §25 (Besonderheiten bei [s]) heißt es nun: „E3: Bei Schreibung mit Großbuchstaben schreibt man SS. Daneben ist auch die Verwendung des Großbuchstabens ẞ möglich. Beispiel: Straße – STRASSE – STRAẞE.“